Berichte über die Pfingst-Freizeit auf Borkum 2011

Samstag, 11.6.11

Nach einer regnerischen Überfahrt kamen wir bei Sonnenschein gegen 14.30 Uhr auf Borkum an. Am Bahnhof wurden wir direkt von Anette in Empfang genommen und zum Haus begleitet. Dort stellten wir unsere Koffer ab und gingen erst mal zum Strand. Nach und nach trudelten alle Teilnehmer/Innen ein und gegen 18.00 Uhr beim Abendessen waren wir dann komplett. Gegen 19.00 Uhr trafen sich die Kinder und Teenager mit ihren beiden Betreuerinnen Resi und Anneke zum ersten Kennen Lernen. Anschließend gab es dann die große Info- und Vorstellungsrunde für alle. Dort erfuhren wir mehr über die Aktivitäten der nächsten 3 Tage und lernten unser Animationsteam Claudia und Joachim („und lächeln“) kennen. Nachdem wir uns dann auch untereinander kennen gelernt haben, gingen wir alle zusammen zum Strand, um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Ein Teil der Teilnehmer vergnügte sich beim Wikinger-Schach und die Kleinen fanden die ersten Muscheln. Anschließend klang der Abend in geselliger Runde aus.

Sonntag, 12.6.11

Am nächsten Morgen trafen sich 10 eifrige Jogger und Joggerinnen um 7.15 Uhr mit Joachim zur ersten Joggingrunde. Nach ca. 4 km lockeren Laufens trafen wir Claudia am Strand, die mit ca. 8 weiteren Frühaufstehern schon eifrig Strandgymnastik machte. Nach dem Dehnen gingen wir dann gemeinsam zum Frühstück, wo wir auf den Rest der Gruppe trafen. Nach dem Frühstück trafen sich die Kinder und Teens (bis ca. 13 Jahre) mit den Kinderbetreuerinnen, um mit dem Bus zur Besichtigung des Nationalpark-Schiffs Borkum Riff zu fahren.
Für die Erwachsenen stand der Nordic-Walking-Crash- bzw. Auffrischungskurs auf dem Programm. Nachdem alle Stöcke angepasst waren, ging es bei strahlendem Sonnenschein zum Strand, um sich erst mal aufzuwärmen. Dann hat Claudia uns die Technik erklärt und wir liefen eine schöne Runde an den Seehundbänken vorbei zurück zum wohlverdienten Mittagessen.
Nach kurzer Mittagspause fuhren die Kinder um 14 Uhr mit dem Bus zum Wattlabor, während die Erwachsenen und Jungendlichen zur Fahrradtour starteten. Als erstes radelten wir zum Nationalpark-Schiff Borkum-Riff. Nach einer ca. einstündigen interessanten Führung stand den meisten der Sinn nach einer Kaffeepause, die nach etwa einer Dreiviertelstunde Fahrt eingelegt wurde. Nach kurzer Rast ging es dann wieder zurück zum Abendessen.
Petra und Sabine

Neben den Abenden der unvergleichlichen Borkumer Sonnenuntergängen am Sandstrand und über der ruhigen See sowie über der Borkum vorgelagerten Seehund-Sandbank und den abendlichen Spaziergängen zu diesen vielen 'beinlosen' Hunden hatte Anette NOCH EIN ganz besonderes Abend-Event für uns organisiert: Manche hatten etwas von einer Nackt-Wanderung verstanden, doch abends ist es dafür doch zu mild und gemeint war eine Borkummer Nachtwanderung mit einem original 'Borkummer Jung': Der hatte allerhand interessante alte und auch neuere Borkummer Geschichten zu erzählen: Wie soll ich all die netten, unterhaltsamen, interessanten und zuweilen auch schockierenden, traurigen und gruselligen Geschichten im 3-stündigen Spaziergang durch den Ort zusammenfassen??
Ich fand es erst mal sehr interessant was es alles Ungewöhnliches aus der weiten und nahen Vergangenheit eines 5000-Seelen-Orts (früher waren es natürlich viel weniger "Insel-Seelen") zu berichten gibt. Und dabei ging es meist um Geschichten, die nur auf einer Insel oder höchstens an der Küste geschehen können.
Es ging um spannende Geschichten, um das was das Meer und der Sturm an die Strände Borkums im Laufe der Jahre spülte, von einzelnen wertvollen Schiffsladungsstücken bis zu ganzen Schiffen mit kostbarer Fracht. Die Borkummer waren kreativ, die Regeln, wie mit solchen Inselfunden umzugehen ist, zu ihren Gunsten auszuhebeln. Es gab die Regel, dass die Hälfte solcher Funde dem Inselvogt und dessen Graf an Landgehören, der Rest den Borkumern.
Die Regel, dass zuerst der rechtmäßige Besitzer – egal wo er wohnt – zu ermitteln ist, gilt – glaube ich – noch heute, wurde manches Mal aber nicht soo genau genommen . Manches ist wohl in manchen Borkumer Keller bis heute verschwunden geblieben ..
Oder wie im Falle des Frachters voller gutem Portwein wohl die Gaumen vieler Borkumer in netten Stunden verwöhnte. Auch aus jüngerer Vergangenheit gab es Geschichten. Ein Borkumer konnte das Kühlaggregat eine angeschwemmten Kühlcontainers gut gebrauchen, fiel aber später auf und "durfte" es dann wieder zurück geben.
Interessant auch der Container voller Sportschuhe, die an allen Nordseeinseln angeschwemmt wurden, leider nicht nicht nach Paaren sortiert. Da rückten wohl alle Nordseeinselbewohner virtuell näher zusammen, ein reger Tauschhandel entstand und die Post hatte genug zu tun die Paare zusammen zu bringen.
Natürlich gab es auch allerhand schlimme Geschichten von Borkumern, die auf See blieben und anderen Seeleuten deren leblose Körper nach Borkum gespült wurden. Geschichten von Menschen, die in Seenot Glück im Unglück hatten, aber auch solchen die es bis auf die Insel schafften, aber dennoch jede Hilfe zu spät kam.
Und auch diese Geschichten gibt es leider nicht nur aus der Vergangenheit, sondern auch bis zum heutigen Tag.
Ich denke, man konnte etwas von dem Bewußtsein der Insulaner spüren, dass die Natur – nicht nur an der See – im Zweifel immer stärker als der Mensch ist.
Wolfgang

Dienstag, 14. Juni 2011

Wie auch die letzten Tage beginnen die „Extremsportler“ heute um 7:15 Uhr mit einer Joggingrunde, alle anderen Sportbegeisterten um 7:30 Uhr mit Gymnastik am Strand. Gestärkt nach einem ausgiebigen Frühstück machen sich nun die Kletterbegeisterten zum Nordseekletterpark auf. Nach dem Anlegen der Klettergurte und einer Einweisung ging es hoch hinaus: von einer Plattform zur nächsten, über Drahtseile und schwankende Holzstege balancieren, jeder konnte zwischen den 60 Stationen in vier bis zehn Metern Höhe auswählen und seinen Mut und seine Geschicklichkeit erproben. Waren die Erwachsenen zuerst etwas skeptisch, sah man die Teens schon gut gesichert in schwindelerregender Höhe klettern. Blick auf die Nordsee war garantiert. Nach gut zwei Stunden Kletterzeit, anschließendem Mittagessen war für einige leider die Freizeit schon zu Ende und es ging ans Abschiednehmen. Wir anderen freuten uns auf die restliche Woche Borkum…
Karin